Ein Kind spielt an einer Wand, an der rote, blaue und gelbe Zahnräder, die ineinandergreifen, angebracht sind.
EngagementEinsatzstellen

Engagement für Bildung - Eine Einsatzstelle setzt sich ein

von BKJ

In welchen Bereichen sich die Freiwilligen* im Kindermuseum Zinnober engagieren, hängt viel von den Freiwilligen* und ihren Motivationen ab. Die Motivationen der beiden bisherigen Freiwilligen* waren sehr unterschiedlich. Der erste besaß vorher einen Copyshop, musste beruflich etwas ändern und fand es interessant mit Kindern zu arbeiten. Er wollte etwas Sinnvolles tun. Der zweite ist freier Künstler und möchte vor allem kreativ-künstlerisch mit den Kindern arbeiten.

Renate Dittscheidt-Bartolosch, Mitbegründerin und ehrenamtliche Geschäftsführerin des Vereins, betont: „Er möchte den BFD auch dazu nutzen, um sich im Pädagogisch-Didaktischen fortzubilden.“ Beide Freiwilligen* entwickelten und entwickeln in der Einsatzstelle ihre praktischen Fähigkeiten weiter. Die Bildungstage können dann dabei helfen, die Praxis auch theoretisch zu unterfüttern. Im BFD Kultur und Bildung gibt es pro Monat einen Bildungstag. Die Bildungstage sind Pflicht,  dafür aber frei wählbar. Bei der Befragung der Einsatzstellen gab die Mehrheit an, dass die Bildungstage für die Freiwilligen eine Bereicherung, eine Weiterbildung und eine Möglichkeit sind, um sich mit anderen Freiwilligen auszutauschen (siehe Grafik).

Anfangs war den beiden Freiwilligen im Kindermuseum Zinnober nicht richtig klar, was die Bildungstage bedeuten, aber Renate Dittscheidt-Bartolosch hat sie unterstützt. Sie sieht sich auch als erste Ansprechpartnerin: „Ich kenne ja den Freiwilligen meist besser als der Träger und kann deshalb passendere Angebote vorschlagen.“ Außerdem ist sie gut in Hannover und in der Kindermuseums-Szene vernetzt. Nichtdestotrotz schätzt sie die Angebote des Trägers für die Freiwilligen sehr und betont, wie wichtig das Zusammenkommen und Vernetzen der Freiwilligen untereinander ist. Bei den trägerübergreifenden Angeboten sind sogar Ausflüge in andere Bundesländer möglich. Wichtig ist immer zu schauen, was alle Freiwilligen individuell benötigen. Nur so kann Bildung im BFD funktionieren.

Zwei Männer stehen hintereinander vor einer Wand, auf die der vitruvianischer Mensch von Da Vinci gezeichnet ist.

Der Zinnober – Ein Museum für Kinder und Jugendliche in Hannover e. V. hat Ende April 2014 das Kindermuseum eröffnet. Renate Dittscheidt-Bartolosch hatte sofort die Idee einen Platz für Freiwillige* im BFD Kultur und Bildung zu schaffen: „Ich finde es gut, dass auch Ältere, die vielleicht einen Bruch in ihrer Biografie haben, aus dem Berufsleben ausgeschieden oder nicht reingekommen sind, sich hier ausprobieren können“. Den Freiwilligendienst für jüngere Menschen kannte sie bereits von ihrer früheren Arbeit als Museumspädagogin im Sprengel Museum Hannover. Im Kindermuseum Zinnober arbeiten viele Ehrenamtliche, viele Honorarkräfte und zwei Angestellte. Dazu kam im Mai 2015 der erste Freiwillige* im BFD. Der Verein arbeitet fast ausschließlich auf Basis von Engagement. „Das ist leider so“, sagt Renate Dittscheidt-Bartolosch. „Es hat aber auch Vorteile. Wir sind ein Team, das durch alle Generationen geht. Manche fangen gerade an zu studieren und die Älteren haben langjährige Berufserfahrungen. Das ist sehr produktiv.“

 

Ein Kind spielt an einer Wand, an der rote, blaue und gelbe Zahnräder, die ineinandergreifen, angebracht sind.

Der erste Freiwillige* am Kindermuseum hat im Mai 2016 seinen Dienst beendet und arbeitet nun als Sprachvermittler mit geflüchteten Menschen. „Diese Fähigkeit hat er hier au­­­­­­ch bestärkt bekommen, dass er sehr gut mit Menschen und Kindern umgehen kann. Selbst zapplige Jungs wurden bei ihm immer ruhig“, erinnert sich Renate Dittscheidt-Bartolosch. Die Schulung für die Sprachvermittlung waren für ihn Bildungstage. Im Kindermuseum ist er noch zweimal in der Woche ehrenamtlich tätig und sein Traum sei es, irgendwann ein Kulturzentrum aufzubauen.

Gemeinsam mit dem aktuellen Freiwilligen* sucht Renate Dittscheidt-Bartolosch gerade nach passenden Bildungstagen und sie hofft, dass der jetzige Freiwillige* eine Weiterbildung im Bereich Kulturpädagogik für Künstler*innen findet, die zeitlich und finanziell in den Rahmen der Bildungstage passt.