Zwei Männer stehen an einer Pinnwand und kleben beschriebene Zettel an einen Zeitstrahl.
Bildungstage

Ein besonderer Tag für viele

von BKJ
Zwei Personen spiegeln sich in der Glasscheibe eines Bücherschranks.

Es ist ein früh-frühlingshafter Morgen. Es ist noch kein Grün an den Bäumen, aber die Märzsonne hat schon erstaunliche Kraft. Sie spiegelt sich in den Glasschränken in den Räumen des Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) am Lützowplatz in Berlin. Der Raum füllt sich mit Menschen. Als alle eingetroffen sind, sitzen 14 Personen in einem Stuhlkreis. Sie kommen aus Berlin, Dresden, Neuruppin, Eberswalde und Klein Leppin. Alle sind mit Kaffee, Tee oder Wasser ausgestattet und auf dem Tisch stehen belegte Brötchen und viele Kuchen. Die Stimmung ist offen und gemütlich. Manche kennen und unterhalten sich, andere sitzen schweigend auf ihrem Stuhl. Sigrid Haase begrüßt alle. Sie ist die Projektkoordinatorin für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) Kultur und Bildung, den der BDAT anbietet. Zum BFD gehören Bildungstage. Dieser Märztag ist ein solcher. Ein Freiwilligentreffen zum Thema Reflexion.

Sigrid Haase fragt alle nach ihren Erwartungen, Wünschen, Merkwürdigkeiten und auch Dingen, die im Freiwilligendienst fehlen und ebenso nach der Bedeutung des Freiwilligendienstes für die eigene Lebenssituation. Zu zweit, in einer Gruppe und auch alleine für sich können die Teilnehmenden diese Fragen für sich klären. Sie erklärt, worum es ihr dabei geht: „Wichtig ist mir, dass sich die Freiwilligen* untereinander treffen und sie den Ort kennenlernen, von dem aus der BFD koordiniert wird.“ Nicht weniger wichtig ist ihr das Treffen auch als Angebot des Austauschs und als ein Ort der Wertschätzung. „Die Freiwilligen* sollen sich als Gruppe begreifen lernen, die nicht nur für sich in einem Projekt tätig ist, sondern die etwas Besonderes macht. Sie engagieren sich alle für Kultur für die Gesellschaft“, betont Sigrid Haase noch.

Es ist Empowerment, was sie mit einem solchen Treffen bezweckt und deshalb fragt sie nicht nur nach, was alle in ihren Einsatzstellen täglich machen, sondern vermittelt den gesamten Kontext. So hält Sigrid Haase auch einen Vortrag über die Verbindungen und Aufgaben von Zentralstellen, Trägern, Einsatzstellen und Freiwilligen* und sie wird nicht müde zu betonen: „Ihr gestaltet mit!“

Am Ende des Vormittags wirken alle erschöpft. Doch dann beginnt der zweite Teil des Bildungstags mit einem Spaziergang. Denn es gibt Mittagessen und einen Ausstellungsbesuch in den Nordischen Botschaften. Sigrid Haase lenkt die plaudernde Gruppe vom Lützowplatz über den Landwehrkanal in das Botschaftsviertel und führt, mit Informationen ausgestattet, alle durch die aktuelle Ausstellung „BOUTIQUE. Where Art Meets Fashion“. Zu einem Bildungstag im BFD Kultur und Bildung gehört eben auch Kunst und Kultur.

Als alles vorbei ist, ist Sigrid Haase sicher: Es war für alle ein besonderer Tag. Das war auch genau der Plan. Die Rückmeldungen der Teilnehmer*innen Tage später über die Freude und Bedeutung dieses Treffens, bestärken Sigrid Haase diese Freiwilligentreffen in allen Regionen zu etablieren und überlegt: „Vielleicht funktioniert es auch irgendwann, dass sich Einsatzstellen oder ehemalige Freiwillige*, um solche Treffen kümmern.“ Austausch und Reflexion gehören zu einem Freiwilligendienst dazu, um den Freiwilligen Raum zu geben das Engagement, das sie leisten, zu begreifen und zu gestalten.